Dass dieser Borowski-Tatort eine Hommage an die Satirezeitschrift Titanik enthält und dramaturgisch in zwei verknüpfte Halbbögen aufgeteilt wurde, ist kein Geheimnis mehr. Ob diese Verkürzung der Spannung einer immer geringer werdenden Konzentrationsfähigkeit Rechnung trägt, die durch die kürzere Formen wie Soap-Operas etc. konditioniert wird, wäre noch zu erörtern.
Jedenfalls wird hier gezeigt, dass die bewährten Tricks immer noch am besten funktionieren. Ein Höhepunkt wird in der Sequenz in Parallelmontage erreicht, wo die Polizsten eine unbescholtene Frau unter der Dusche überraschen (das Geschrei ist groß) und gleichzeitig die geistesgestörte Kindesentführerin Liane ihren Postboten an der Tür mit einem Messer überrascht. Das dramaturgische Vorgehen ist das gleiche wie in Tarantinos CSI-Folge, wo die Ermittler denken, ihren Kollegen auszgraben, obwohl an dieser Stelle nur der Hund begraben ist, während besagter Kollege nicht die Retter antrifft, sondern bösartige Insekten als sein Schneewittchensarg birst. Ein Spannungshöhepunkt ist an diesen Stellen garantiert. Zudem kommen zumindest im Tatort Zweifel an der Täterschaft Lianes auf, denn warum sonst sollte sie so früh gefasst werden?. Nur zu oft sollte man so etwas wohl auch nicht versuchen.
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