Gesehen im Winterhuder Fährhaus
Ein eher durchwachsenes Stück über vier unglückliche Mittdreißiger mit viel Geschrei und bösen Worten, die letzten Endes nicht hätten sein müssen. Die Aussage des Stücks, welche schließlich ein bescheidenes Glück herstellt, ist genau genommen eine reichlich konservative.
Interessant ist die Rezeption: die stärkste Gruppe der Zuschauer waren am Sonnabend in der 15:30 Vorstellung die über 70-Jährigen und aus dem Gästebuch im Foyer sprachen diese auch gleich Bände. Von "zum Abgewöhnen", "in der Pause gegangen"oder "lieber das schöne Wetter genießen" bis "zum Ende durchgehalten" tönte dort der Unmut. Diese Generation konnte die dargestellte Unzufriedenheit der Generation Golf gar nicht nachvollziehen und war entsprechend enttäuscht. Bleibt also die Hoffnung, dass auch die Jüngeren frühzeitig aus den Fehlern dieser Mittdreißiger lernen und einen Weg zwischen gänzlich infantilem Rittertum und oberspießigen Olivenschiffchen finden. Vielleicht kann eine aufmerksame Lektüre der Bücher von Barbara und Allan Pease noch einiges retten. Der Autor hat diese Lektüre offensichtlich intensiv genossen.
Samstag, Juni 10, 2006
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