Sonntag, Juni 25, 2006

Irrlicht: "Einladung zum Hexenclub, doch Eleanor Taylor bricht die Regeln"

Ein Roman von Ira Korona erschienen im Martin Kelter Verlag. Der Anfang hat Witz: Man beobachtet den Hexenmeister und Hohepriester bei seinen Vorkehrungen zum gemeinsamen Treffen. Er ist ein offensichtlicher Hochstapler, der vor allem Spaß an den leicht bekleideten Körpern der enthemmten Damen hat, die als Hexen einmal im Monat aus ihrem alltäglichen Leben ausbrechen wollen. Allen ist gemein, dass sie unglücklich sind, weil ihnen irgendetwas fehlt, vor allem Partnerschaft, Liebe, gegenseitige Achtung und Unterstützung. Besonders "Hohepriester" Denis und "Hexe"Eleanor wünschen sich einen Partner - sogar einander, wie sich herausstellt - doch so einfach dürfen sie zueinander nicht kommen, dabei stehen sie sich selbst im Wege. Eleanor tauscht den falschen Stein aus Denis' Show gegen ein wirkliches magisches Amulett aus und ruft damit tatsächlich den Teufel auf den Plan, der jeder der Damen ihren geheimsten Wunsch erfüllt - leichte Missverständnisse und unangenehme Überreaktionen inbegriffen. Das Leid ist jedenfalls groß.

Denis', inzwischen mit Ziegenkopf, ruft Expertin Brenda Logan zu Hilfe. Natürlich kann sie den Zauber zerstören, aber dies auch nur weil sie alle Werte, an denen es den Hexen mangelt, vertritt und in einer romantisch erfüllten Beziehung lebt.
Ihr geheimster Wunsch ist also nichts Banales, wie einen fremden Mann auf der Straße aufzulesen, mit Hexengebräu abzufüllen und zu vernaschen. Mit der Erfüllung von Brenda Logans geheimsten Wunsch manövriert sich der Fürst der Finsternis selbst ins Abseits und alles wird wieder gut. Die Unzufriedenen haben ihre Lektion gelernt: wer freundlich und hilfsbereit ist, findet einen netten Partner zum Liebhaben und nur das führt zum wahren Glück. Selbst die weiße Hexe Magda Elwood ist da im Unrecht: sie blieb ihr Leben lang einsam und trägt schließlich auch selbst dazu bei, dass Satan sich manifestieren kann.

Spannung wird einfach, aber wirksam durch eine Parallelführung der Stränge erreicht. Die letztlich etwas konservative Aussage (die sich auch in der alten Rechschreibung formal wiederfindet) tut dem Witz und dem wohligen Gefühl, dem Guten beim Siegen zuzusehen, keinen Abbruch. Für den ganz eingenen Stil dieser Werke muss man sich allerdings schon etwas begeistern können.

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