Dieses fiktive Doku-Drama ist ein eigewilliges Experiment, das an Wolfgang Menges Zukunftsszenarien "Das Millionenspiel" (1970) oder "Smog" (1973) erinnert: fiktional-dokumentarische Formate, die einen Missstand in der Gesellschaft herausgreifen. Doch Menge ist fern. Hier wird nichts deutlich angeprangert, Kritik entsteht allenfalls in den Köpfen der Zuschauer. Alles in allem wirkt der "Aufstand der Alten" doch am ehesten wie eine Dauerwebesendung für private Rentenvorsorge und Krankenzusatzversicherungen. Diese werden zuweilen ganz plakativ empfohlen, wie etwa im Porträt der Drei-Generationen-Familie.
Seltsam fiktiv kommt die Sendung daher, obwohl der Stil stark an den des authentischen Doku-Dramas angelehnt ist: die Dialoge wirken doch zu sehr durchgeplant. "Die Entwicklung eines neuen Fernsehformats" steckt trotz aller möglicher Vorbilder (warum denn nicht bei Menge lernen?) und machbarer Umsetzung in den Kinderschuhen. Die "investigative Journalistin" Lena Bach wirkt arg aufgesetzt. Warum diese Geschichte nun überhaupt als Dreiteiler angeboten wird, bleibt schleierhaft.
Edit 17.01.07:
Ob gewollt oder nicht, der Film ist sehr optimistisch und strahlt eine positive Botschaft aus: Protagonist Sven Dahrow ist bereits mit unter 70 Jahren in Rente gegangen und er hatte bis dahin eine feste Arbeit! Warten wir's also ab...
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