Interessant ist der Typ des Playboys: ein Lebensstil ohne feste Bindungen (insbes. ohne Familie), erlebnis- und konsumorientiert, Arbeitsscheu (Mandy ist Milionenerbe und kann es sich leisten). Der Playboy lebt in Nachtclubs und in häufig wechselnden Geschlechtsbeziehungen. Dieser Lebensstil verbreitete sich offensichtlich in den späten Sechzigern und war der älteren Generation ein Dorn im Auge, weil sie sich ein dermaßen sorgloses Leben nicht vorstellen konnte (so wie sie kaum nachvollziehen kann, dass junge Leute so wenig Probleme haben, dass sie sich selbst welche machen). Dazu passt die konservative Aussgae, dass Mandy seinen zukünftigen Mörder selbst eingeladen hat.
Was macht diesen Typ also aus? Sein Auftreten ist Schauspiel und Maskerade, denn in Wirklichkeit ist er scheu (dass die tragische Elisabeth, Alberts Schwester, dies herausfand, machte Mandy große Angst, sodass er sich trennte). Er spielt den allseits Beliebten, was aber nur auf seinem Geld beruht, das er so freigiebig verteilt. Dieses Geld kauft gute Laune und diese zieht sogenannte Freunde an. Sein Äußeres ist Klischee. Der weiße Seidenanzug, das offene schwarze Hemd, der auffällige Sportwagen zeigen schon von weitem an, was es hier gibt, die wörtlich genommene Einladung zum Fröhlichsein auf Zeit.
Weitere Überlegungen zum Typ des Playboys und seiner Inszenierung in Film und Fernsehen der 50er und 60er-Jahre wären lohnenswert...
>> Vgl. Brück, Ingrid, Andrea Guder, Reinhold Viehoff, Karin Wehn: Der deutsche Fernsehkrimi. Stuttgart, Weimar 2003, S. 148-157.
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