Freitag, September 21, 2007

Muskelaufbau

Laurenz P. (unten) ließ sich im Streit mit seinem Kollegen Hans-Peter H. (oben) zur Bemerkung "Ach, leck mich doch am Ar***" hinreißen. Eine Bitte, welcher letzterer sogleich und in absoluter Formvollendung nachkam.

(Bild gefunden in der Werbeanzeige eines Fitnesstudios, Text eigene Interpretation.)

Donnerstag, September 20, 2007

"Die Frau am Ende der Straße" (Drama, NDR 2006)

Der Fernsehfilm über die junge Mutter Martina, die an einer Sozialphobie leidet, ist schwere Kost. Das bedrückende Thema wird schauspielerisch grandios umgesetzt und ist schon damit ein Highlight. Doch die Dramaturgie ist einseitig und fast frei von Wendepunkten - was man hier verfolgt, ist der Weg in den Abgrund. Hier wird offensichtlich auf die Kerneffekte der antiken Tragödie abgezielt - Furcht (Phobos) und Mitleid (Eleos), oder wie Fuhrmann es bevorzugt Jammer und Schaudern. Es wird Furcht geschürt, davor irgendwann selbst zu erkranken oder mit Kranken zu tun zu haben und andererseits auch Mitleid mit den Betroffenen - Martina und Stefan sind nett. Doch erfolgt die Umsetzung dieses dramaturgischen Konzenpts mit anderen Prämissen als im antiken Drama: die hier betroffenen Figuren sind objektiv fehlerfrei, außer dass sie in eine spießige Doppelhaushälfte ziehen (aber dieser Fehler ist wohl nicht gemeint). Krankheiten sind keine Fehler. Dadurch bleibt die Katharsis verwehrt, Furcht und Mitleid bleiben bestehen. (Siehe auch Hamartia).

Die Aussage ist, ganz anders als man es aus dem Fernsehen gewohnt ist, eine sehr harte. Beginnt man zu interpretieren, warnt dieser Film vor dem Umgang mit psychisch belasteten Menschen - wer sich zu sehr mit Martina einließ, hatte letztlich das Nachsehen. Als einziger Ausweg für alle wird der Freitod gezeigt. Keine Hoffnung für Kranke. Der Arzt Doktor Eyck ist nicht da, wenn man ihn braucht und auch die vielzitierte Therapie hatte allenfalls einen oberflächlichen Effekt. Hier noch weiter zu spinnen, wäre fatal.

Nichts dagegen, dass schwere Stoffe auch zur Primetime laufen, aber wieso werden solche Filme prämiert? Ist es wirklich schon so ausweglos?

>> positive Kritik

Dienstag, September 11, 2007

So wird's gemacht

Fast jeder wird bereits festgestellt haben, dass moderne Kommunikationstechnik wissenschaftliches (und auch anderes) Arbeiten brutal lähmen oder gar komplett zunichte machen kann. Wer das nicht glaubt sollte einmal - als Reminiszenz an gute alte Schreibmaschinenzeiten nicht speichernd - ein Dokument anfertigen und zeitgleich mit fünf Leuten über einen sog. Messenger kommunizieren; nach einer Viertelstunde sei bitte zu prüfen, ob besagtes Dokument noch da ist oder ob der gestresste Forscher es bereits mittels einer Mausgeste in die ewigen EDV-Gründe verabschiedet hat.

Rettung bietet eine nicht mehr ganz so neue Erfindung: der Zettelkasten. Hier erklärt von einem Fachmann, Niklas Luhmann:



Nur den Überblick, den muss man selbst behalten.

Via: Kulturwissenschaftliche Technikforschung

Samstag, September 08, 2007

Rätsel um den Bundestrojaner

Zugegeben, wenn ich bei den Nachrichten besser aufpassen würde, wäre ich besser informiert. Doch mit kontinuierlich genährtem Halbwissen wird das Thema Bundestrojaner zum Myterium vom Ministerium. Wie wird man sichergehen, dass der Trojaner auch korrekt installiert wird, gibt es doch mit gewollter und gekaufter Software schon so viele Probleme.

Wie erhält man den Trojaner? Als E-Mail-Anhang? Blogger werden heutzutage ja gern auch per herkömmlicher Post an die im Impressum gehijackte Adresse auf Produktneuheiten aufmerksam gemacht und mit Warenproben ausgerüstet.

"Sehr geehrter Bundesuser, wir bedanken uns für Ihr Interesse an einer kostenlosen Online-Durchsuchung. Im Anhang erhalten Sie unsere neueste Überwachngssoftware. Bitte installieren Sie diese laut Anleitung, sollten Sie damit Probleme haben, melden Sie sich bitte unter der Hotline 01805... Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unserem Produkt. Bedenken Sie immer: Staatssicherheit ist Familiensicherheit. Diese E-Mail wurde maschinell erstellt und ist daher auch ohne Unterschrift gültig. MfG Ihr Bundesminister des Inneren Schäuble."

Was ist, wenn die Firewall abblockt, die E-Mail mit Spionageanhang versehentlich gelöscht wird oder einfach ein unvorhergesehener Fehler bei der Installation auftritt? Kann ich das Spionagetool unter Linux überhaupt nutzen? Und wird es eine Supporthotline geben?

Fragen über Fragen...