Mehrere Menschen werden entführt und nähern sich in einer Mordmaschine dem Tod, je mehr Zuschauer sich den Live-Stream auf einer anonymen Website mit unauffindbarem Host ansehen: ein
Die Kritiken sind zum Teil wenig positiv, zu groß sei die Moralkeule, zu stark der angestrengt professionelle Einsatz von Cybervokabular. Unübersehbar schon im Trailer ist die implizierte Kritik an der Sensationsgier, denn es ist klar, je mehr sich dieser Link verbreitet, desto mehr Opfer wird es geben.
Ob es sich allerdings im Kern wirklich um Web 2.0 handelt, darf hinterfragt werden. Voting-Systeme gab es schon im herkömmlichen Netz und gelebtes Web 2.0 würde einen vollwertigen Feedbackkanal, also eine reale Möglichkeit der Mitbestimmung durch die Nutzer beinhalten. Damit wirft sich eine interessante gesellschaftliche Frage auf: wären die Opfer dadurch gerettet worden? Denkt man an pessimistische Aussagen wie in Wolfgang Menges "Millionenspiel", ist die Antwort ein klares Nein, doch wie "evil" ist die Masse der Nutzer im modernen Mitmachweb? Dies sind Fragen, die Hollywood noch in Stereotypen quetscht.
Ideen der Verquickung von nutzergenerierten Medien und Thrillererzählungen gab es übrigens schon bevor das Web 2.0 seinen Siegeszug durch die Marketingwelt der Agenturen antrat, z.B. im Tatort "1000 Tode" (SWR 2002), wo ein perverser Geschäftemacher über ein Onlineforum Kontakt zu suizidgefährdeten Jugendlichen aufnimmt, um an ihrem Tod teilzuhaben.
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