Der Tatort „Das Böse“ basiert auf einem Luxusproblem. Die Geschichte handelt vom Machtspiel. Menschen sind in Frankfurt klein und unbedeutend gegenüber den Gebäuden als Symbol der Wirtschaftsmaschinerie. Die Bänker fahren teure Autos, wohnen ausgefallen und teuer. Unter ihnen dominieren Erfolgsstreben und Konkurrenzkampf. Petzold demonstriert seine Macht deutlich gegenüber Untergebenen, wird aber selbst auch von seinem Vorgesetzten unter Druck gesetzt. Ähnlich verhält er sich gegenüber den Ermittlern und auch bei der Prostituierten Nina ist er gleichzeitig Täter und Opfer. Dieses zweischneidige Verhältnis aus ausgeübter und erfahrener Macht wird auch bildlich in der Perspektive umgesetzt. Das Handeln ist von Macht, Konkurrenzdenken und Emotionslosigkeit geprägt. Das ist das Böse und es ist doch nur eine Form davon.
Das Frankfurt am Main, wie es in den Sänger/Dellwo-Tatorten vorgeführt wird, lässt eines erkennen: wenn das Ende der Welt kommt, dann kommt es aus Frankfurt.
>> ARD: "Das Böse"
>> Hörbuch-Tatort "Das Böse"
>> Tatort "Frauenmorde"