Dienstag, März 30, 2010

Das Marketing-Geschick des Telefónica Konzerns

Seit 16. Februar 2010 gehört die HanseNet Telekommunikation GmbH mit ihrer Marke Alice dem spanischen Kommunikationskonzern Telefónica. Damit ist Alice/HanseNet die zweite deutsche Marke nach o2 Germany, die von den Iberern gekauft wurde. Den Kunden wurde dies in den letzten Tagen mitgeteilt. Angeblich wurden die Briefe am 25. März versandt und dürften je nach Postgeschwindigkeit langsam bei allen Kunden eingetroffen sein. Die gute Nachricht: Alle Kunden erhalten als wertvolles Geschenk einen Gutschein für einen Prepaid Surfstick zur Abholung im o2-Shop. Inzwischen hat sich im Internet herumgesprochen, dass alle diese Geschenke in Hamburg und Berlin bereits am 26. März komplett vergriffen waren. Stattdessen sieht man momentan vor besagten Shops Menschenmengen, alle mit Gutscheinen wedelnd. Das ist durchaus ein Bild, wie es dem Markenimage förderlich ist: o2 ist eine beliebte Marke und Massen von Menschen möchten offensichtlich dort Kunden werden.


Doch - Spaß beiseite - was bleibt, ist die Erinnerung an unnütze Rennerei, an Enttäuschung, an leere Versprechen, die alle Alice-Kunden mit der Marke verbinden werden, die keinen der gefühlt fünf Geschenksticks pro Shop erwischt haben. Damit hat sich Telefónica einen bemerkenswert schlechten Einstieg beim Alice-Kundenstamm verschafft. Außerdem verbreitet sich das Negativbild in Foren und Blogs. Etwa ist von "üblen Tricks" die Rede. Manche Beiträge erwecken den Eindruck, man müsse direkt neben (oder besser in) dem Shop wohnen, um in den Genuss des Geschenks zu kommen. Auch das Verkaufspersonal, das momentan damit beschäftigt ist, große Mengen von Alice-Kunden zu enttäuschen, wird den Einstieg der neuen Inhaber mit dieser Aktion nicht so schnell vergessen. Wie an einigen Stellen zu lesen ist, wurde versprochen nachzubessern und noch einige Sticks in die Shops zu liefern. Dennoch bleibt zu vermuten, dass der schlechte Eindruck erst einmal bleibt.

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