Montag, August 14, 2006

Es macht soeben die Runde: bald ist aus mit googeln!

Google möchte einen klaren Unterschied zwischen der Websuche mit Google und der Websuche mit anderen Suchmachinen etablieren. Nur beim ersten Fall kann man "googeln" (es wurde immerhin schon in den Duden aufgenommen), alles andere ist eine herkömmliche Websuche mit blauer Ersatzflüssigkeit zusammengesetztem Verb.

Viele sagen jetzt, sollen die doch froh sein über den Erfolg, ein Verb zu prägen, nicht meckern, und die Guten bleiben, aber es geht hier doch vor allem um markenrechtliche Verletzungen, also nicht darum, seinen Kommilitonen zu empfehlen, doch mal einen Autoren zu googeln etc. Sonst könnte ja jeder seine Schrottmaschine ins Netz stellen und großspurig sagen: "googelt besser mit XYZ". Also ist Googles Sorge verständlich. Zunächst verwundert, dass Google selbst und nicht die Konkurrenz gegen die häufige Verwendung dieses Verbs in den Medien klagt. Doch 'geheims' Kommentar klingt plausibel: wer seine Marke nicht schützt, wird sie los. Offensichtlich ist das alles kein Anlass zur Besorgnis.

Ich googel im Moment noch, wo's mir passt, aber wenn es hart auf hart kommt, muss ich wohl bei Google jahuhn, jawohl. Ich will es mir ja nicht mit meinem Host verscherzen.

Via:
>> Beitrag bei Martin Oetting
>> Beitrag von Riesenmaschine
>> Beitrag im Medienrauschen

>> Sich selbst googeln

2 Kommentare:

Matt Wagner hat gesagt…

Bleibt die Frage, ob man sich wirklich ein Wort wieder als Marke zurückholen kann, wenn es einmal im Duden gelandet ist. Außerdem ist es ja definitiv eine Tätigkeit: googeln tut man genauso wie fahren, popeln, poppen – oder röntgen, wogegen die Erben von Wilhelm Conrad R. meines Erachtens bisher noch nicht vorgegangen sind …

Fazit: Google blamiert sich, aber dermaßen.

Björn hat gesagt…

Ich bin immer noch etwas unschlüssig, ob ich diese Aktion Googles überhaupt richtig verstanden habe. Erst habe ich natürlich auch gedacht: "wie blöd ... sollen sie doch froh sein" - wer schafft es schon, ein Verb mit seiner Marke zu prägen?

Aber geht es nun wirklich darum, 'googlen' auch aus dem Wörterbuch zu streichen? Da kann man einfach ein TM dranmachen. Ich denke schon, dass Google darauf achten sollte, dass nicht plötzlich Hans und Franz ihre eigenen Suchmaschinen mit 'googeln' bewerben, weil es nicht geschützt ist. Außerdem sollte man dem Vorwurf unlauterer Werbung vorbeugen, sonst hat Google schnell eine Beschwerde von yahoo auf dem Tisch, dass in der Zeitung ständig Schleichwerbung für Google steht.